Diese Tipps sind in erster Linie für Käufer eines Massa Hauses nützlich, lassen sich aber in vielen Fällen auch für andere Hauslieferanten einsetzen.
Tipp 17: Erweiterte Haus- und Gebäudetechnik
Die meisten Menschen denken bei Haus- und Gebäudetechnik zu Recht in erster Linie an Sanitär- und Heizungstechnik sowie die klassische Elektroinstallation. Allerdings gibt es auch technische
Möglichkeiten, welche sich nicht auf Anhieb offenbaren, da diese sicher nicht zwingend erforderlich sind, aber viele Annehmlichkeiten bereiten können. Zum Beispiel können kabelgebundeneNetzwerke oder eine Hausautomation frühzeitig geplant relativ kostengünstig während des Rohbaus realisiert
werden. Weitere Möglichkeiten sind Photovoltaik, Lüftungsanlagen (häufig bereits im Heizkonzept berücksichtigt), eine Sauna uvm. Wer sich noch nicht festlegen will, kann sich bei manchen
Dingen zum Beispiel durch das Verlegen von Leerrohren so manche Möglichkeit kostengünstig offenhalten. Wichtig ist, dass man sich bereits in der Planungsphase ein wenig mit den vielfältigen
Möglichkeiten der Haus- und Gebäudetechnik auseinandersetzt. Auch wenn man nicht direkt etwas umsetzen möchte, kann bereits die ein oder andere Vorbereitung helfen, damit nicht nach der
Fertigstellung des Hauses der Wunsch nach etwas mehr Komfort wegen zu hoher Installationskosten auf der Strecke bleiben muss.
Tipp 16: Die richtige Dachbodentreppe
Gerade wenn es um die Dämmung des Hauses geht, ist es eine der wichtigsten, aber sehr häufig vernachlässigten Überlegungen: die Auswahl der richtigen Dachbodentreppe. Auch wenn die Öffnung
nur einen knappen Quadratmeter beträgt, sollte man sich hier für eine Dachbodentreppe mit einem sehr guten Dämmwert (U-Wert, je kleiner der Wert, desto besser) entscheiden sowie einer
Luftdichtheit, die Blower-Door-Test geeignet ist. Auch wenn es überall zu lesen ist, nochmal der Hinweis: der U-Wert einer Bodentreppe kann entweder nur an einem Punkt gemessen werden (meist
Deckelmitte, dadurch niedriger Wert, aber nicht aussagekräftig) oder das komplette Bauteil wird gemessen (realistischer Wert). Die großen Hersteller bieten in der Regel nur bauteilgeprüfte
Bodentreppen an, häufig mit einem zusätzlichen Zertifikat. Besondere Vorsicht gilt hier auch bei Produkten aus dem Baumarkt, welche zwar günstig daher kommen, aber zum Teil miserable Werte
haben. Gut bis sehr gut gedämmte Bodentreppen haben einen U-Wert von deutlich unter 1,00 W/m²K (bauteilgeprüft) und sollten schlechter gedämmten Bodentreppen unbedingt vorgezogen werden. Ganz
besonders wichtig ist beim Einbau darauf zu achten, dass die Bodentreppe luftdicht an die Dampfsperre angeschlossen und der Hohlraum um den Rahmen gedämmt wird.
Tipp 15: Doppeltüren als spätere Option im Plan berücksichtigen
Wer mit dem Gedanken spielt, zu einem späteren Zeitpunkt evtl. mal eine Doppeltüre zu setzen, der sollte diese vom Architekten an der entsprechenden Stelle schon mit einplanen lassen. Dadurch
wird bereits im Werk ein evtl. benötigter Stahlträger eingezogen und die Statik ist gewährleistet. Die zu große Türöffnung kann dann mit einem Balken entsprechend verkleinert werden. Ein
Verbreitern der Türöffnung ohne bereits vorhandenem Stahlträger ist in der Regel nicht möglich bzw. mit entsprechend großem Aufwand verbunden.
Tipp 14: Verlegen der wassergeführten Fußbodenheizung
Kauft man sich von Massa nicht das Sanitärpaket, so muss man entweder einen Sanitärfachmann um eine Fußbodenheizung - so denn man eine will - bemühen, oder man macht es einfach selbst.
Als allererstes sollte jedoch erwähnt sein, dass das Verlegen einer Fußbodenheizung nicht auf geradewohl laufen sollte. Die Länge der Heizkreise, die Rohrdimensionierung, die Verlegeabstände
sowie die spätere Durchflussmenge muss von einem Fachmann berechnet werden, damit man später auch wirklich Freude an seiner Fußbodenheizung haben kann.
Vor dem Bestellen der Fußbodenheizung sollte man sich zunächst für ein Verlegesystem entscheiden. Beim Bezug über das Internet wird überwiegend zwischen dem Tackersystem und der Noppenplatte
unterschieden. Auch wenn es noch andere Arten gibt, konzentrierten wir uns auf die Systeme, welche verstärkt auf dem Markt angeboten werden.
Die Unterscheidung erfolgt hauptsächlich über die Art der Befestigung der Rohre auf der Platte. Bei der Tackerplatte werden diese - wie der Name schon erahnen lässt - angetackert, wohingegen
das Rohr auf der Noppenplatte zwischen die immer im gleichen Abstand stehenden Noppen geklemmt wird. Bei der Tackerplatte orientiert man sich an einem aufgedruckten Raster, welches das
Einhalten des korrekten Verlegeabstandes erleichtert.
Da die Herstellung einer Noppenplatte wohl aufwändiger sein dürfte, kostet dieses System auch insgesamt mehr. Vorteile soll es bei der Schnelligkeit der Verlegung geben. Wir haben uns aus
Kostengründen und wegen der höheren Flexibilität bei der Rohrverlegung für das Tackerplattensystem entschieden.
Auch bei den Rohren gibt es Unterschiede. Wurden in der Vergangenheit mangels Alternativen quasi ausschließlich Metallrohre verwendet, stehen heute verschiedene Kunststoff- und Verbundsysteme
als gern genommene, vor allem kostengünstige Alternative zur Verfügung. Für welches Material man sich entscheidet, ist ein Stück weit eine Glaubensfrage, da sich hier selbst die Profis nicht
einig sind. Neben der Temperatur- und Druckbeständigkeit ist auch das Thema Sauerstoffdichtheit immer wieder ein Thema, womit jedoch reine Kunsttoffrohre nur bedingt dienen können.
Es kann daher nicht schaden, für einen so sensiblen und nicht revisionsfähigen Bereich wie die Fußbodenheizung etwas mehr für höherwertiges Rohr zu investieren, damit man später keine
unangenehme Überraschung erlebt. Wir haben uns daher für ein Metallverbund-Rohr entschieden, da dieses die Vorteile von Kunststoff- und von Metallsystemen miteinander verbindet.
Bei der Verlegung muss man sehr darauf achten, den richtigen, also zulässigen Biegeradius einzuhalten, da ansonsten das Rohr knicken kann und es damit unbrauchbar wird. Auch wenn es nicht
direkt undicht sein sollte, so ist ein Knick eine Schwachstelle, welche die Rohrstruktur geschädigt hat. Daher sollte man mit einer Biegehilfe arbeiten, wenn man sich beim Biegen gerade
engerer Radien (z. B. 10 cm) unsicher ist.
Als Verlegemuster bietet sich wo immer möglich das Schneckenmuster an, welches auch bifilar genannt wird. Damit wird eine optimale Wärmeverteilung über die versorgte Fläche erreicht. Zudem
wird das Rohr pro Heizkreis am Stück verlegt, eine Verbindung mit einer Muffe irgendwo im Boden, zum Beispiel um zwei Reststücke Rohr zu verbinden, sollte auf jeden Fall vermieden werden.
Muffen sollten etwas für eine evtl. spätere Reparatur, zum Beispiel beim Rohr anbohren sein, nicht für die Installation. Also immer die Kreise am Stück verlegen.
Im Bereich fest installierter Möbel (wie Küche) und Objekte (wie Badewanne), sollte die Fußbodenheizung ausgepart werden, da diese dort eher nachteilig sein kann. Zum Beispiel kann es unter
den Küchenmöbeln zu einem Wärmestau (problematisch insbesondere für Elektrogeräte wie Kühlschrank) kommen oder unter der Badewanne dafür sorgen, dass der Siphon austrocknet und damit
"Kanalgerüche" ins Bad eindringen. Auf ein Möbelstück, welches immer wieder auch mal umgestellt werden kann, wie zum Beispiel ein Sofa, sollte keine Rücksicht genommen werden.
Ein letzter Tipp hierzu: auch wenn es im ersten Moment etwas unhandlicher wirkt, so empfehlen wir, größere Rohrbunde (500 m) zu nehmen, um nicht wie bei kleineren Ringen so viele Restschnitte
zu haben, mit welchen man dann keinen Kreis mehr bilden kann. Das Rohr hat normalerweise auf jedem Meter die Restmenge aufgedruckt, was das Kalkulieren der noch zu verlegenden Kreise deutlich
vereinfacht. Besonders hilfreich ist hier die Verwendung einer Rohrhaspel, um das Rohr beim Verlegen drallfrei abrollen zu können.
Tipp 13: Eigenleistung bei Elektroinstallation
Wer es sich zutraut oder ohnehin technisch in der Lage ist, auch bei der Elektroinstallation selbst mit anzupacken, sollte hierbei einiges beachten. Das Durchbohren von Holzständern ist aus
statischen Gründen nicht erlaubt und sollte vermieden werden. Allerdings trifft dies nicht unbedingt auf Wände zu, welche ohnehin nicht tragend sind (z. B. die freistehenden Wände im
Obergeschoss). Dort können bei Bedarf dann auch ein bisschen Platz für die Schalter aus dem Holz herausgespitzt werden.
Im Dachgeschoss sollte man hinsichtlich der später folgenden Dampfbremsfolie darauf achten, dass man die Elektroleitungen nicht an der Decke entlang führt. Ansonsten müssen die Kabel bei der
Verlegung der Dampfbremsfolie aufwändig abgeklebt werden. Kabel für die Leuchten können bis zur Beplankung der Decke mit den Gipskartonplatten lose an der Wand hängen und werden erst kurz vor
dem Beplanken zwischen Dampfbremsfolie und Gipskarton verlegt. Ein zusätzliches Brett, welches auf die Lattung im Bereich des Balkenfeldes verschraubt wird, bietet eine gute
Montagemöglichkeit für spätere Lampen.
Die Leitungen ins Obergeschoss sollten wenn möglich nicht in der Außenwand verlegt werden, da diese sonst mindestens zweimal die Dampfsperre durchstoßen müssen, was ebenfalls aufwändiges
Abkleben erfordert (Kabel in die oberen Geschosse also besser an einer Innenwand hochführen). Die Löcher für die Hohlraumdosen, welche übrigens grundsätzlich winddicht ausgeführt sein
sollten, haben wir erst nach der Beplankung der Gipskartonplatten durchgeführt. Hierzu haben wir bereits bei der Beplankung mit den Gipsfaserplatten die Kabel mit Klebeband fixiert und die
Dosenposition entsprechend markiert (Steckdosenhöhe über Fertigfußboden bei uns: 30 cm, Schalter: 105 cm; 2. Schalter (oder Steckdose) 7,1 cm darunter, bei drei Schaltern der 3. 7,1 cm
oberhalb von 105 cm). Für das Bohren haben wir eine Diamant-Bohrkrone für Mauerwerk verwendet und keinen für Hohlraumwände, welche in der Regel scharfe Zähne haben. Durch Verwenden der
"stumpfen" Diamant-Bohrkrone und mit vorsichtigem Bohren wurde bei uns so kein einziges Kabel beschädigt (na gut, eines, weil wir zu wenig herausgespitzt hatten und es daher am nicht
tragenden Holzständer eingeklemmt war).
Tipp 12: Begehbarer Spitzboden
In der Regel wird von Massa der Spitzboden nicht als begehbar hergestellt. Hier kann aber mit relativ geringem finanziellem Aufwand schnell und einfach zusätzlicher Stauraum geschaffen
werden. Bei der Wahl des Materials sollte hierbei unbedingt auf die Atmungsfähigkeit geachtet werden, um eine eventuell auftretende Feuchtigkeit nicht in der Dämmung "einzufangen". Problem
wäre hier ein Durchnässen der Dämmung, was erstens zum Verlust der Dämmwirkung und zweitens zu möglichem Schimmelbefall führen kann. Insbesondere OSB-Platten, welche sich recht einfach
verlegen lassen, sind an dieser Stelle leider ungeeignet und sollten besser nicht verlegt werden. Der Hintergrund ist, dass OSB-Platten dampfdicht sind und keine Feuchtigkeit abführen können.
Wenn der Spitzboden nur als Stauraum verwendet werden soll, so bieten sich daher ganz besonders günstige Rauhspundbretter an, welche evtl. auftretende Feuchtigkeit einwandfrei passieren
lassen können.
Tipp 11: Erder
Über die Notwendigkeit einer Erdung muss man wohl nicht mehr reden. Allerdings sollte bereits frühzeitig geklärt werden, wer diese Leistung durchführt. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass
manche Massa Bauherren den Erder noch von Massa bzw. Glatthaar (kostenpflichtig) verlegt bekamen, dies uns jedoch überhaupt nicht angeboten wurde. Dies ist offenbar insbesondere dann von
Bedeutung, wenn man einen WU-Keller hat und der Erder außerhalb des Fundaments, also unmittelbar im Erdreich liegt. Wir hatten uns für die Selbstverlegung des Erders entschieden, hier muss
man aber jemanden haben, der diesen dann auch durchmisst und abnimmt. Als Material empfehlen wir ausdrücklich V4A-Edelstahl, auch wenn es preislich deutlich darüber liegt (Kostenpunkt derzeit
ca. 600,- Euro für 60m) und mancher Verkäufer davon überzeugt ist, dass V4A überdimensioniert ist. Das alternativ erhältliche V2A-Edelstahl ist wegen dem fehlenden oder zu geringen
Molybdän-Anteil genauso wie das deutlich günstigere verzinkte Stahl nicht für die dauerhafte Verlegung im Erdreich geeignet. Insbesondere das verzinkte Erdungsband müsste vor jedweglichen
Beschädigungen geschützt werden, damit die Verzinkung nicht verletzt wird. Bitte dies genau durchdenken, damit man diese lebensrettende Einrichtung nicht wegen ein paar gesparten Euro nach
ein paar Jahren nicht mehr hat, weil diese im Erdreich (nicht sichtbar) verrottet ist.
Tipp 10: Elektrische Rollläden
Äußert man gegenüber dem Verkäufer oder dem Architekten den Wunsch nach elektrischen, also motorgetriebenen Rollläden, lässt einen dieser Wunsch nach Blick in die Preisliste schnell
schwanken. Pro Rollladen egal welcher Größe muss bei Massa mit ca. 300,- Euro gerechnet werden, zzgl. kostenpflichtigem Anschluss durch den Massa-Elektriker (bei Kauf des E-Pakets). Bei
durchschnittlich 12 Fenstern landet man hier schnell bei ca. 4.000,- Euro. Der Vorteil bei Kauf dieser Variante wäre allerdings der bereits durch Massa erfolgte Einbau sowie die
Berücksichtigung bei der Gewährleistung. Aber es geht natürlich auch deutlich günstiger. Denn durchaus brauchbare Motoren können bereits ab 30,- Euro erworben werden. Höherwertige Motoren
liegen bei etwa 100,- Euro und können dann beispielsweise mit Funkempfängern ausgestattet sein. So oder so liegt man aber deutlich unter dem Preis von Massa. Wer also elektrische Rollläden
möchte, den Massapreis scheut, aber vor Selbsteinbau nicht zurückschreckt, kann sich diesen Wunsch auf erstaunlich günstige Weise doch noch erfüllen.
Tipp 9: Schneelast
Wenn man sich für ein Haus interessiert, dann kommt man seltenst auf die Idee, sich auch um eine etwaige Schneelast Gedanken zu machen. Tatsächlich ist es bei Massa aber so, dass die Häuser
alle nur für die Schneelastzone 1 ausgelegt sind. Wird hier eine Auslegung auf Zone 2 verlangt, kostet das schnell über 3.000,- Euro mehr und stellt das Budget spätestens beim
Architektengespräch auf eine erste Belastungsprobe. In welcher Schneelastzone das eigene Bauvorhaben liegt, kann man im Internet zum Beispiel unter http://www.schneelast.info/ in Erfahrung bringen.
Tipp 8: Außendämmung des Kellers
Wer sein Haus unterkellert, muss für eine entsprechende Dämmung sorgen. Als Mindestmaßnahme wird dabei das Dämmen der Kellerdecke im Kellerabgang vorgeschrieben. Hier möchte ich jedoch
empfehlen, sich um eine komplette Außendämmung des Kellers Gedanken zu machen. Zwar ist diese im Vergleich zur Dämmung der Kellerdecke teurer, dennoch erhält man mit dieser Maßnahme einen
deutlich besser gedämmten, unter Umständen sogar als zusätzlichen Wohnraum nutzbaren Keller. Im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Kellers und dem damit einhergehenden Mehrwert sind die
Kosten für die Dämmung in Höhe von etwa 1.500,- bis 2.000,- Euro (in Eigenleistung) verschmerzbar. Außerdem kann diese Arbeit problemlos an einem Wochenende vor dem Verfüllen der Baugrube mit
einer geringen Anzahl an Helfern selbst durchgeführt werden. Diese Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen, würde die Kosten exorbitant steigen lassen.
Tipp 7: Rollläden und Jalousien
Man glaubt es kaum, aber auch hier sollte man vorsichtig sein. So gibt es bei Fenstern unter- oder oberhalb einer gewissen Größe (z. B. Fenster im Gäste-WC) oder bei bestimmten Formen
(Dreiecke, Trapezfenstern insbesondere bei Erkern usw.) keine lieferbaren Rollläden, was sich dann oftmals nur aus der Bauleistungsbeschreibung (siehe Tipp 6) entnehmen lässt. Bei besonders
großen Glasflächen wie Wintergartenelementen sind die im Prospekt abgebildeten Jalousien zwar lieferbar, aber aufpreispflichtig. Im Keller gibt es bei den recht kleinen Einheitsfenstern,
welche dort angeboten werden, ebenfalls keine Rollläden. Will man hier Rollläden oder auch größere Fenster haben, so kann man das zu vergrößernde Fenster kostenfrei entfallen lassen, so dass
nur die Öffnung im Keller geliefert wird und später das gewünschte selbst einbauen.
Tipp 6: Bauleistungsbeschreibung VOR Vertragsunterschrift aushändigen lassen
Wie man oft in den diversen Hausbau-Foren lesen kann, entwickeln sich viele, ja ich gehe sogar soweit zu behaupten, die meisten Probleme mit dem Bauunternehmer (BU) dadurch, dass die
Bauleistungsbeschreibung nicht oder nicht richtig durchgelesen wurde und man daher nicht weiß, wie weit die Leistung des BU denn genau geht. Würde man gewisse Dinge vorher wissen, würde man
sich u. U. mit dem BU erst gar nicht einlassen, weshalb so mancher BU seine Bauleistungsbeschreibung auch nur sehr widerwillig oder vor Vertragsabschluss auch gar nicht herausrückt
(persönlich erlebt). Es ist daher im eigenen Interesse unbedingt erforderlich, sich die aktuelle Version VOR der Vertragsunterschrift aushändigen zu lassen. Unklarheiten sollte man sich mit
einem Textmarker hervorheben und dann mit dem Verkäufer die fragwürdigen Punkte durchgehen. So sollte auch bedacht werden, dass "bauseits" immer heißt, dass sich der Bauherr darum kümmern
muss bzw. dass im Falle der Beauftragung durch den BU der Bauherr die Rechnung zu übernehmen hat. Interessante Aspekte sind auch, ob die Lieferung sowie die Montage des Hauses inklusive ist,
ob es zusätzliche Kosten für das Gerüst bei z. B. Hanglage gibt oder auch weil der Keller hoch raussteht, ob Jalousien bzw. Rollläden bei allen Fenstervarianten dabei sind usw.
Tipp 5: Individualisieren vom Grundriss des gewählten Massa-Haustyps
Grundsätzlich lassen sich die Grundrisse der verschiedenen Haustypen nahezu vollständig individuell anpassen. Das wird vom Verkäufer im Vorfeld gerne mitgeteilt ("selbstverständlich geht
das"), über die Kosten hierzu schweigen sich aber einige davon aus (unserer nicht, was wir sehr gut fanden, daher wussten wir im Vorfeld, womit wir rechnen mussten). Wird nur eine (nicht
tragende) Wand geändert, fallen ca. 500,- Euro dafür an. Allerdings sind in diesem Betrag auch die Änderungen für zwei weitere Wände im gleichen Stockwerk, also insgesamt drei
Wandverschiebungen beinhaltet. Das Verschieben von Fenstern auch nur um wenige Zentimeter kostet pro Element aktuell 110,- Euro. Hat man seinen Haustyp gefunden, sollte man daher in Gedanken
die gewünschten Änderungen im Grundriss durchgehen und den Betrag auf den Hauspreis addieren. Übrigens: Der Entfall einer (nicht tragenden) Wand kostet in der Regel nichts, auch nicht, wenn
anstelle der Wand ein Stahlträger eingezogen werden muss.
Tipp 4: Bodengrundgutachten VOR Grundstückskauf
Die Kosten für eine im Vorfeld nicht kalkulierte (Spezial-)Tiefgründung aufgrund schlechten Baugrunds bzw. nicht tragfähigem Boden gehen sehr schnell in die Zehntausende. Ist eine solche
erforderlich, kann jedes noch so sorgfältig geplante Budget schlagartig gesprengt werden. Entweder sind dann deutliche Abstriche, eine teure Nachfinanzierung oder aber im schlimmsten Falle
auch ein Abbruch des Bauvorhabens mit allen auflaufenden Kosten erforderlich. Deshalb ist es ausdrücklich zu empfehlen, VOR dem Grundstückskauf eine Bodengrunduntersuchung durchführen zu
lassen, um die hier zu Tage geführten Erkenntnisse bei den weiteren Verhandlungen zum Grundstückspreis berücksichtigen zu können oder aber auch direkt vom Grundstückskauf Abstand zu nehmen,
was bei schlechtem Baugrund nicht selten die bessere Entscheidung ist. Wir mussten diese schlechte Erfahrung leider machen und haben erst nach Grundstückskauf bei Baubeginn ein
Bodengrundgutachten mit dem erschreckendem Ergebnis durchführen lassen, weshalb wir andere zukünftige Bauherren nur noch davor warnen können.
Noch etwas zum Bodengrundgutachten von Massa (inklusive, wenn man den Keller über Massa bezieht): Es hat in unserem Falle zwar das Ergebnis zu Tage gebracht, dass der Bauuntergrund schlecht
und nicht unbedingt tragfähig für unser Haus ist und es wurde auch eine (sehr teure) Tiefgründung empfohlen, nach einer für uns wirtschaftlicheren Lösung durch weitere Berechnungen wurde
jedoch nicht gesucht. Solche Berechnungen kosten noch einmal extra. Ein aufgrund der benötigten Wasserhaltung (sehr hoher Grundwasserstand) eingeschaltetes Ingenieurbüro zeigte sich darüber
überrascht und meinte, dass dies bei einem regulären Bodengrundgutachten grundsätzlich enthalten ist. Also ruhig überlegen, ob man diese Leistung nicht von Massa weglassen kann und selbst ein
Ingenieurbüro damit beauftragt. Insbesondere dann, wenn man weiß, dass man in einem Gebiet bauen möchte, welches einen fragwürdigen Untergrund hat.
Tipp 3: Kosten für Sonderausstattungen
Wir haben erlebt, dass Preise für Sonderausstattungen, welche im Vorfeld vom Verkäufer genannt wurden, beim Architektengespräch nicht immer zutreffend waren, dort zum Teil sogar günstiger. So
wurde uns von unserem Verkäufer die Erhöhung des Kniestocks von 120 auf 140 cm mit über 2.000,- Euro Aufpreis angegeben. Beim Architektengespräch stellte sich heraus, dass der Aufpreis nur
noch bei 960,- Euro lag. Dies liegt wohl daran, das die Verkäufer nicht immer die genauen Preise zur Verfügung gestellt bekommen, möglich ist aber auch, dass mancher Verkäufer versucht, seine
Marge damit zu erhöhen. Es kann daher bei manchen Positionen sinnvoll sein, diese zwar zuvor beim Verkäufer am besten schriftlich anzufragen (zwecks Preissicherheit nach oben), die
Entscheidung hierzu aber erst beim späteren Architektengespräch zu treffen (z. B. Kniestockerhöhung, Verlängerung Dachüberstand usw.).
Tipp 2: Ausbauanleitung frühzeitig anfragen
Damit man sich über die erforderlichen Arbeiten und insbesondere über die benötigten Materialien im Vorfeld informieren kann (siehe Tipp 1), frühzeitig die Ausbauanleitung von Massa
anfordern. So kann man sich diese über 170 Seiten lange Beschreibung im Vorfeld und in Ruhe mal anschauen. Unschön ist allerdings, dass es keine "maßgeschneiderte" Anleitung ist, sondern auch
Infos und Hinweise enthalten sind, die auf das jeweilige Haus gar nicht zutreffend sind, insbesondere was die Unterschiede beim Dämmen von Sparren- und Pfettendächern angeht.
Tipp 1: Massa Ausbaupakete
Wenn man die Innenausbaupakete von Massa nicht nimmt, wird von Massa auch keine Materialberechnung durchgeführt, man muss sich also selbst um die benötigte Menge der Ausbaumaterialien
kümmern. Wer sich das aber zutraut und die benötigten Mengen an Dämmung, Gipsfaser- und Gipskartonplatten selbst kalkuliert, kann hier bares Geld (bis zu 3.000,- Euro gegenüber dem Massa
Preis) sparen. Weiterhin sollte man bedenken, dass das Elektropaket nur für EG bzw. DG gilt und es für den Keller ein zusätzliches, aufpreispflichtiges Elektropaket gibt. Gerade das
Elektropaket ist jedoch gemessen an der Anzahl der zur Verfügung gestellten Steckdosen und Schalter sehr knapp bemessen. Hier sollte man sich also grundsätzlich fragen, ob man die Pakete von
Massa wirklich dazu nehmen möchte.